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Forschungsschwerpunkte & Kooperationen der AG Scheibenbogen

An dieser Stelle erhalten Sie einen Überblick über die laufenden Forschungsprojekte und die jeweiligen Kooperationen.

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Chronisches Fatigue Syndrom (CFS) / Myalgische Enzephalomyelitis (ME)

CFS/ME (ICD G93.3) ist eine komplexe Erkrankung, die neben der schweren Erschöpfung mit variabel ausgeprägten körperlichen und mentalen Symptomen einhergeht.

Bei der Mehrzahl der Patienten beginnt die Erkrankung mit den Symptomen einer Infektionskrankheit.
In Deutschland ist CFS bislang wenig bekannt und wird bei vielen Betroffenen nicht diagnostiziert, obwohl es eine relativ häufige Erkrankung ist (Prävalenz 0,3-0,5%). Es gibt bislang keinen diagnostischen Marker und keine zugelassenen Medikamente. Jedoch kann durch eine symptomorientierte Behandlung meist eine Besserung der Beschwerden erreicht werden.
Die genaue Ursache der Erkrankung ist bislang nicht geklärt. CFS wird von den meisten Ärzten und Wissenschaftlern als eine Multisystemerkrankung betrachtet mit Dysregulation des Immunsystems, des autonomen Nervensystems und des zellulären Energiestoffwechsels. Es gibt inzwischen eine Reihe von Evidenzen, dass CFS, das durch eine Infektion ausgelöst wird, eine Autoimmunerkrankung ist.

Weiterführende Informationen zum Thema finden Sie hier.

Projekt: Entwicklung Peptid-basierter Assays zum Nachweis EBV-spezifischer Antikörper bei CFS

EBV ist ein häufiger Auslöser von CFS. Ziel des Pojektes ist es, auf der Basis der Immunantwort gegen EBV diagnostische Tests zu entwickeln, die es ermöglichen, CFS gegenüber gesunden Patienten und anderen Krankheiten abzugrenzen.

Diese Projekt wird finanziell unterstützt durch die ME Research UK.

Publikation:
Loebel M, Eckey M, Sotzny F, Hahn E, Bauer S, Grabowski P, Zerweck J, Holenya P, Hanitsch LG, Wittke K, Borchmann P, Rüffer FH, Ruprecht K, Behrens U, Meindl C, Volk HD, Reimer U, Scheibenbogen C. Serological profiling of the EBV immune response in Chronic Fatigue Syndrome using a peptide microarray PLoS One 2017; 12(6)

Projekt: Entwicklung diagnostischer Tests zum Nachweis von Autoantikörpern bei CFS

In den vergangenen Jahren wurden bei einer Reihe von Krankheiten Autoantikörper gegen G-Protein-gekoppelte Rezeptoren (GPCR) nachgewiesen. Wir konnten erhöhte und funktionell veränderte ß-adrenerge Autoantikörper bei einer Untergruppe von Patienten mit CFS nachweisen.
Bisherige funktionelle Tests eignen sich aufgrund fehlender Standardisierbarkeit nicht als klinisch diagnostischer Test. Protein-basierte ELISAs für GPCR-Autoantikörper sind verfügbar, haben jedoch eine geringere Sensitivität als funktionelle Assays.
In diesem Projekt versuchen wir sensitivere und spezifischere diagnostische Tests für den Nachweis von GPCR-Antikörper auf der Plattform eines Cytometric Bead Array zu entwickeln. Des Weiteren analysieren wir die Funktion von GPCR-Antikörpern.

Das Projekt wird finanziell gefördert durch die Weidenhammer Zöbele Stiftung.


Wichtige Publikationen:

Hartwig J, Sotzny F, Bauer S, Heideke H, Riemkasten G, Dragun D, Meisel C, Dames C, Grabowski P, Scheibenbogen C. IgG stimulated β2 adrenergic receptor activation is attenuated in patients with ME/CFS. Brain, Behavior, & Immunity  Health 3, March 2020

Wirth K, Scheibenbogen C.
A Unifying Hypothesis of the Pathophysiology of Myalgic Encephalomyelitis/Chronic Fatigue Syndrome (ME/CFS): Recognitions from the finding of autoantibodies against ß2-adrenergic receptors Autoimmun Rev. 2020; 19(6)

Steiner S, Becker SC, Hartwig J, Sotzny F, Lorenz S, Bauer S, Löbel M, Stittrich AB, Grabowski P, Scheibenbogen C. Autoimmunity-Related Risk Variants in PTPN22 and CTLA4 Are Associated With ME/CFS With Infectious Onset. Front Immunol. 2020;11:578

Sotzny F, Blanco J, Capelli E, Castro-Marrero J, Steiner S, Murovska M, Scheibenbogen C. European Network on ME/CFS (EUROMENE). Myalgic Encephalomyelitis/Chronic Fatigue Syndrome - Evidence for an autoimmune disease. Autoimmun Rev. 17: 601 -609, 2018

Cabral-Marques O, Marques A, Giil LM, De Vito R, Rademacher J, Günther J, Lange T, Humrich JY, Klapa S, Schinke S, Schimke LF, Marschner G, Pitann S, Adler S, Dechend R, Müller DN, Braicu I, Sehouli J, Schulze-Forster K, Trippel T, Scheibenbogen C, Staff A, Mertens PR, Löbel M, Mastroianni J, Plattfaut C, Gieseler F, Dragun D, Engelhardt BE, Fernandez-Cabezudo MJ, Ochs HD, Al-Ramadi BK, Lamprecht P, Mueller A, Heidecke H, Riemekasten G. GPCR-specific autoantibody signatures are associated with physiological and pathological immune homeostasis. Nat Commun. 2018 Dec 6;9(1):5224.

Loebel M, Grabowski P, Heidecke H, Bauer S, Hanitsch LG, Wittke K, Meisel C, Reinke P, Volk HD, Fluge Ø, Mella O, Scheibenbogen C.
Antibodies to β adrenergic and muscarinic cholinergic receptors in patients with Chronic Fatigue Syndrome Brain Behav Immun. 2016; 52:32-39.

Projekt: European Network on ME/CFS

Im Rahmen des 2015 gegründeten Europäischen Netzwerkes EUROMENE beschäftigen wir uns mit der Erhebung von Daten zu Biomarkern bei CFS.

EUROMENE, das European Network on ME/CFS, ist ein Projekt das über die EU-COST-Aktion unterstützt wird. Es ist eine Netzwerk von Ärzten und Wissenschaftlern aus 21 Ländern. Ziel von EUROMENE ist es, den aktuellen Wissensstand zu bewerten und Informationen über die Epidemiologie in Europa, potenzielle Biomarker, klinische Diagnose und Management sowie potenzielle Behandlungen für Pflegedienstleister, Patienten und andere Interessengruppen bereitzustellen.

Klinische Studien zu ME/CFS

Informationen zu klinischen Studien zu ME/CFS und dem Post-COVID Syndrom finden Sie hier.

 

 

Tumor-assoziierte Fatigue

Fatigue zählt zu einem der häufigsten und belastendsten Symptome einer Krebserkrankung.
Bis zu 30% der Patienten leiden auch 1 Jahr nach der Behandlung und viele dauerhaft unter schwerer Fatigue.

Studien zeigen, dass Fatigue auch mit einer kürzeren Lebenserwartung korreliert. Dennoch fehlt es bislang oft an einer der Schwere der Fatigue-Erkrankung zugeschnittenen Diagnostik und Behandlung der Patienten. Die Genese der Tumor-assoziierten Fatigue war lange Zeit kaum verstanden und wurde in der Auswirkung für das Befinden der Patienten oft unterschätzt.
Bisherige Forschungsergebnisse sprechen für ein multifaktorielles Geschehen bei dem immunologische, genetische, neuroregulative und Verhaltens-assoziierte Faktoren eine Rolle spielen.

Projekt: Tumor-assoziierten Fatigue

Im Rahmen dieses Projektes wird eine Tumor-Fatiguesprechstunde angeboten. Begleitend wird die Eignung immunologischer Marker für die Diagnostik von Tumorfatigue untersucht.
In Zusammenarbeit mit Prof. Sehouli und Dr. Woopen von der Gynäkologie, CVK wird zudem eine Fatiguesprechstunde in der Survivorship Clinic für Patientinnen mit Ovarialkarzinom abgehalten.

FOXO3

Der Transkriptionsfaktor FOXO3 reguliert eine Vielzahl zellulärer Prozesse wie Zellzyklus, Apoptose, oxidativer Stress, DNA Reparatur, Angiogenese aber auch die Immunantwort. Varianten/Single nucleotide Polymorphismen (SNPs) im FOXO3 beeinflussen den Verlauf von Entzündungen und Infektionen.
Obwohl FOXO3 von allen Zellen des Immunsystems exprimiert wird, ist seine Rolle in der Regulation der Immunantwort noch wenig erforscht. Foxo3 gilt auch als Langlebigkeitsgen, Varianten/SSNPs in FOXO3 sind assoziiert mit Langlebigkeit und einer geringeren Prävalenz von Herz-Kreislauf Erkrankungen.

Projekt: Charakterisierung der Kardioprotektion und Immunmodulation durch FOXO3

In einem, durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft gefördertem Projekt, untersuchen wir gemeinsam mit der Arbeitsgruppe von PD Dr. Carsten Skurk, Klinik für Kardiologie und Pulmologie CBF, die immunmodulatorische und kardioprotektive Rolle von FOXO3 in der inflammatorischen dilatativen Myokarditis (DCMi) und dem akuten Myokardinfarkt.

Desweiteren wird die Beeinflußung der FOXO3-Funktion durch Medikamente untersucht.

Primäre und sekundäre Immundefekte

Wir diagnostizieren und betreuen in unserer Immundefekt-Ambulanz erwachsene Patienten mit Immundefekterkrankungen.
Häufige, hartnäckige oder ungewöhnliche Infekte sind ein Hinweis auf einen Immundefekt. Dabei kann oftmals auch nur die Abwehr für einzelne Infektionserreger betroffen sein. Inzwischen kennt man mehr als 500 Immundefekterkrankung, bei etwa 2/3 ist inzwischen auch der genetische Defekt bekannt.

In Kooperation mit dem Institut für Medizinische Genetik der Charité (Prof. Mundlos) charakterisieren wir mittels Next Generation Sequencing (NGS) genetische Defekte des Immunsystems. Desweiteren beschäftigen wir uns mit der  Entwicklung funktioneller Tests für Immundefekterkrankungen bei primären und sekundären Immundefekten in Zusammenarbeit mit PD Dr. Il-Kang Na, Hämatologie/Onkologie, CVK.

Projekt: Analyse der B-Zell Funktion bei Patienten mit CVID mittels Durchflusszytometrie und in vitro ELISpot

B-Zell ELISPOT und Durchflusszytometrie im Labor der AG Scheibenbogen

Das Variable Immundefekt Syndrom (CVID) ist die häufigste primäre Immundefekterkrankung in westlichen Ländern. Die Erkrankung ist charakterisiert durch verminderte Immunglobuline und häufige schwere Atemwegsinfekte, aber auch Autoimmunerkrankungen. Die Therapie umfasst, neben antibiotischer Behandlung, die Gabe von Immunglobulinen. Molekular ist CVID eine sehr heterogene Krankheitsgruppe und umfasst alle Störungen der B-Zelldifferenzierung, die zu einem Defekt des klassengewechselten B-Zell-Gedächtnisses oder der Bildung von Plasmazellen führen. 

In diesem Projekt werden, in Zusammenarbeit mit Prof. Horst von Bernuth, Immundefektanbulanz der Kinderklinik, CVK, Gedächtnis B-Zellen von CVID Patienten phänotypisch charakterisiert und B-Zell-Differenzierungsstörungen in vitro mittels ELISpot-Assay analysiert. Diese widerum werden mit den klinischen und Labordaten der Patienten verglichen, um einen diagnostisch prognostischen Test entwickeln zu können.

Projekt: zelluläre und humorale Immunantwort durch Impfung bei Patienten mit CVID und unklassifizierter Antikörperdefizienz

Verschiedene Impfungen sind bei Patienten mit CVID empfohlen obwohl deren Wirksamkeit nur unzureichend untersucht ist.

In diesem Projekt führen wir eine Analyse der B-und T-Zellantwort gegen verschiedene Impfstoffe durch. Eine aktuelle Studie zeigt, dass die meisten Patienten mit CVID eine zelluläre Antwort gegen Influenza aufbauen und somit von einer Impfung profitieren.